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Kokosöl für den Hund

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Kokosöl ist heutzutage sehr beliebt. Man verwendet es als Nahrungsergänzungsmittel, zum Kochen, als selbstgemachte Zahnpaste, als Zusatzstoff bei Deodorants, als befeuchtende Körpercreme für die Haut oder auch als Haarkur. Jeder zweite Hundebesitzer scheint es für seinen Hund zu benutzen – wir natürlich auch. Die einen Hunde bekommen es ins Futter, die anderen nur ins Fell.

Was es wirklich mit der Wirkung von Kokosöl auf sich hat? Wir haben uns das Ganze für euch genauer angesehen und sind der Sache auf den Grund gegangen.

Das Kokosöl – Gesund, Wirksam und Lecker

Kokosöl ist ein weißes festes Öl, welches sich bei ca. 21 Grad verflüssigt und dann auch durchsichtig wird. Diese Temperatur kann man schon damit erreichen, wenn man mal eine kleine Menge von dem Öl, zwischen den Händen verreibt. Schon schmilzt es und wird flüssig. 

Woraus wird das Koksöl erworben?

Das Öl wird aus der Kokosnuss, genauer aus dem Nährgewebe der Kokosnuss, hergestellt.
In Kokosöl befinden sich unter anderem viele gesättigte Fettsäuren (u.a. Laurinsäure- dazu gleich mehr) und Spuren von Natrium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Vitamin E. Tatsächlich sind die in der Kokosmilch vorkommenden, mittelkettigen Fettsäuren auch in der menschlichen Muttermilch und in der Muttermilch anderer Säugetiere enthalten.

Woraus besteht Kokosöl?

Kokosöl besteht aus zu mehr als 90% gesättigten Fettsäuren, darunter auch den so genannten mittelkettigen Triglyceride. Diese Triglyceride sind aus individuellen Fettmolekülen zusammengesetzt. Kokosöl besteht zu 64% aus mittelkettigen Fettsäuren (MKT = Mittelkettige Triglyceride).

Möchte man das Ganze noch weiter aufspalten, so kann man die MKT im Kokosöl noch weiter unterteilen:

  • 48% Laurinsäure
  • 8% Caprylsäure
  • 7% Caprinsäure sowie in Myristin- und Palmsäure.

Kokosöl enthält auch ungefähr 2% Linolsäure (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) und ungefähr 6% Ölsäure (einfache ungesättigte Fettsäuren). Ein Großteil des Gesundheitsnutzens von Kokosöl wird den mittelkettigen Fettsäuren, darunter ganz besonders der Laurinsäure, zugeschrieben und ungefähr 6% Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäuren).

 

Natürliche Quellen von Laurinsäure sind:

  • Muttermilch 5,8 %
  • Kuhmilch 2,2 %
  • Ziegenmilch 4,5 %
  • Palmkernöl 8 %
  • Kokosöl 45 – 53 %.

Damit die Laurinsäure tatsächlich etwas bewirken kann, sollte der Anteil bzw. Gehalt von Laurinsäure mindestens 45% haben. Somit fallen schon mal alle andern Laurinsäure- Quellen weg und übrig bleibt das Kokosöl.

 

Im Unterschied zu manch anderen Ölen, die beim Erhitzen giftig werden können, ist Kokosöl selbst bei hohen Kochtemperaturen sehr hitzefest. Genau wegen dieser Stabilität, oxidiert es sehr langsam, es wird nicht so schnell ranzig und ist bis zu zwei Jahre problemlos lagerbar.

 

Doch was passiert bei Anwendung von chemischen Mitteln bei dem Hund – was sind die Nebenwirkungen?

Schaut man sich eine Spot-on Packung mal näher an, stößt man ganz schnell auf allerhand Gefahrenhinweise.

Erstmal für einen selbst: Direkt nach der Anwendung dringend Hände waschen, nicht in die Nähe von Kindern bringen, bei Kontakt mit den Augen sollte man sofort einen Arzt aufsuchen, intensiven Kontakt mit dem Hund nach dem Auftragen meiden.

Und das soll ich meinem Hund auf die Haut auftragen? Keine schöne Vorstellung. Leider werden die Gefahren für den Hund bei der Anwendung solcher Präparate – Spot on oder auch chemische Tabletten zum Verabreichen –nicht besser.

Die chemischen Mittel, die man auf dem Markt und somit in fast jeder Tierarztpraxis findet, haben die Aufgabe, Zecken und Parasiten abzuhalten und zu töten. Hier sollte man sich die Frage stellen, wenn ein Mittel so stark und aggressiv ist um andere Lebewesen zu töten, wie gut kann das für den Hund sein? In unserer Hunde-Community wurde uns über Hunde berichtet, die nach der Verwendung von Spot-Ons mehrere Tage krank waren. Dies möchten wir bei unseren Hunden auf keinen Fall riskieren.

 

Allgemeine Vergiftungserscheinungen von chemischen Mitteln

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Äußerlich: Verätzungen der Haut bis hin zu offenen Wunden, ausfallen des Fells an der Stelle, wo es aufgetragen wird, starker Juckreiz

Innerlich: allergischer Schock, starkes Hecheln und speicheln, Vergiftung des Blutes bis hin zur Schädigung von Orangen, Lähmungen, in seltenen Fällen der Tod des Hundes.

Natürliche Zeckenschutzmittel von denen wir abraten

Im Internet kursieren die Gerüchte, dass als natürlicher Schutz gegen Zecken beim Hund ebenfalls Teebaumöl oder Knoblauch verwendet werden kann. Hiervon können wir nur raten, da beides den Hund in eine Lebensbedrohliche Situation bringen kann.

Bei Knoblauch und Teebaumöl – so wie allen anderen Heilöle – besteht die Gefahr der Überdosierung und somit die Gefahr der Vergiftung Deines Hundes.

Wie finde ich das Richtige Kokosöl für meinen Hund?

Nun ist das Angebot von Kokosöl Produkten, die zum Verzehr bzw. zur Fütterung geeignet sind, sehr hoch. Auch in den Preisklassen, von sehr günstig zu sehr teuer, ist hier alles vertreten. Warum, wenn doch überall das Gleiche drin ist? Das ist es leider nicht. Viele Kokosöle im Handel sind so lange bearbeitet, erhitzt, gefiltert oder behandelt worden, so dass weder die Laurinsäure noch Vitamin E vorhanden sind.

Achtung! 

Auch werden andere Öle (z.B. Palmöl) mit Kokosduft versetzt und als Kokosöl verkauft. Auch diese haben natürlich keine Wirkung mehr.

Palmin eignet sich ebenfalls nicht zum Schutz gegen Zecken. Auch wenn es aus Kokosöl besteht, wird Palmin jedoch so hoch verarbeitet und denaturiert, dass es die Wirkung gegen Zecken verliert.

Nimm am besten natives Kokosöl, bevorzugt in BIO – Qualität und das am besten im Glas und nicht in einer Kunststoffdose. Es gibt auch noch eine andere Form des Kokosöls und zwar das sogenannte raffinierte Kokosöl, welches auch RBD-Kokosöl genannt wird. RBD steht für Refinded-Bleached-Deodorized, was so viel heißt wie raffiniert-gebleicht und desodoriert. Es ist besser RBD-Kokosöle zu vermeiden, weil sie erhitzt und gefiltert werden. Dieser Vorgang führt möglicherweise zum Verlust von Nährstoffen aus dem Kokosöl. Falls der Hund jedoch den Geschmack von Kokosöl nicht leiden kann, dann kann man auch RBD-Kokosöl verwenden, da dessen Geschmack wesentlich neutraler ist als der Geschmack von nativem Kokosöl.

Bitte auf die Packungsbeilage achten

Es ist wichtig zu wissen, auf was Du bei dem Kauf von einem wirksamen Kokosöl achten solltest, damit die Nährstoffe, die der Hund benötigt, in dem Öl wirklich enthalten sind. Du solltest immer darauf achten, dass auf dem Kokosöl-Produkt folgende Punkte klar deklariert sind:

  • Nicht raffiniert
  • Nativ
  • Kaltgepresst
  • Angabe des Laurinsäure -Gehaltes von mind. 50 % – je mehr desto besser!
  • Bio- Zertifiziert /Ausgewiesene Herkunft

Wenn diese Angaben auf einem Produkt zu finden sind, kannst Du Dir sicher sein, ein wirksames Kokosöl gekauft zu haben.

 

Es wird geraten sich an eine Faustregel zu halten:

Als täglichen Futterzusatz sollte man sich langsam an die Menge herantasten. Pro 10kg Körpergewicht sollte der Hund ungefähr 1TL (Teelöffel) pro Tag erhalten. Beginnen solltest Du allerdings mit 1/4 dieser Menge, um weichen Kot, aufgrund der Ölbeigabe, zu vermeiden. Verträgt Dein Hund diese Menge, dann kannst Du schrittweise die Menge erhöhen, bis Du die empfohlene Tagesdosis erreicht hast.

Unser Tipp: Kokosöl erhitzen und mit einer Sprühflasche vor dem Gassi-Gehen einsprühen. So verteilt sich das Kokosöl gleichmäßig und der Hund wird nicht zum glitschigen Aal 😉

 

 

 

Zusammengefasst stelle ich also fest:

Kokosöl ist ein eher kalorienarmes Öl und sehr verträglich. So kann es auch über lange Zeiträume gegeben werden.

 


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