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Medikamente für den Hund – So klappt die Medikamentengabe

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Viele Hunde fressen alles, was ihnen vor die Schnauze gelangt. Andere dagegen sind nur schwer zufrieden zu stellen. Bei einem jedoch, sind sich die meisten Hunde einig. Geht es um die Einnahme von Medikamenten, bleibt das Maul zu. Gehört Dein Vierbeiner auch zu dieser Sorte von Hund? Dann wird Dir dieser Artikel hoffentlich weiterhelfen, Deinem Hund und Dir, die notwendige Prozedur zu erleichtern.

Warum die Medikamentengabe für den Hund notwendig sein kann und erlernt werden sollte

Wenn der beste Freund auf vier Pfoten krank ist, wird schnell der Tierarzt aufgesucht. Letzterer wird in seiner Praxis dann auch sein Bestes tun, um für eine schnelle Besserung zu sorgen. Oft ist es dann in Folge jedoch notwendig, dem Hund selber zu Hause über einen gewissen Zeitraum Medikamente – Beispiele hierfür wären Antibiotika, Schmerzmittel, Schleimlöser, etc. – zu verabreichen. In schlimmeren Fällen und vor allem bei alten Hunden, kann dies dann für die restliche Lebenszeit, zum täglich Brot gehören.
Da die Arzneimittel nur helfen können, wenn sie korrekt verabreicht und vom Hund vollständig aufgenommen werden, ist es wichtig, diesen Schritt ernst zu nehmen und richtig vorzugehen.

Die verschiedenen Medikamentenformen und ihre Verabreichung beim Hund

Medikamente für den Hund gibt es, genauso wie für den Menschen, in unterschiedlichen Arten und Formen. Wie Du die Substanz dem Hund einflöst, ist daher nicht immer gleich und findest Du im weiteren Verlauf des Artikels. Wichtig ist es auf jeden Fall, immer ruhig zu bleiben und Gelassenheit auszustrahlen, da sich Deine Energie auf den Hund überträgt.

So verabreichst Du Deinem Hund Tabletten

Tabletten sind „Arzneimittel von der Form eines kleinen runden, mehr oder weniger flachen Scheibchens“ [Duden].
Mal sind sie kleiner, mal größer. Unterschiede können sich jedoch in der Struktur zeigen. Es gibt zum Beispiel durchgehend gepresste Pulver, aber eben auch Kapseln, die nur im inneren ein Pulver oder eine Flüssigkeit beinhalten. Die äußere Schicht löst sich im Magen auf und gibt dort den eigentlichen Wirkstoff frei. Bleibt die Kapsel, oder aber auch die Tablette, zu lange im Maul des Hundes, könnte sie sich auch dort schon auflösen. Dies sollte vermieden werden.

Die Verabreichung der Tabletten ohne Hilfsmittel an Deinen Hund

Führe die eine Hand über den Kopf des Hundes zur Schnauze und fasse dabei die Lefzen von rechts und links an. Mit leichtem Druck wird Dein Hund sein Maul nun öffnen. Mit der freien Hand legst Du die Tablette nun relativ weit nach hinten in den Rachen, so dass der Schluckreflex automatisch ausgelöst wird. Neigt der Hund dazu, die Tablette schnell wieder auszuspucken, weil diese nicht weit genug nach hinten gelegt wurde, kannst Du das Maul auch ganz leicht zuhalten.

Eingabehilfe für Deinen Hund

Eine Alternative zur eben angeführten Variante ist die Eingabehilfe. Diese besteht aus einer Art Spritze mit stumpfer Spitze und einem weichen Kunststoffstab im Kolben. An der Spitze befindet sich eine Einkerbung für die Tablette. Die Eingabehilfe wird  ebenfalls, so weit wie möglich, hinten an den Zungenrücken geführt und durch Drücken des Instruments wird die Tablette freigegeben.
Erhältlich ist diese entweder beim Tierarzt selbst, im Fachhandel oder in Onlineshops.

Versteck-Spiel

Lässt sich Dein Vierbeiner leicht austricksen, kannst Du ihm die Tablette auch verstecken. Hierfür gibt es im Handel oder direkt beim Tierarzt eigens angefertigte Leckerchen mit Loch für das Medikament. Ebenso gut klappen, kann es aber auch mit Leberwurst, Weichkäse oder sonstigen Leckereien.
Da einige Hunde Künstler darin sind, die Tablette aus ihrem Mantel heraus zu pulen und am Schluss wieder auszuspucken, ist hier besondere Achtsamkeit gefragt.

Die Methoder der Tabletten-Zerkleinerung

Manche, aber nicht alle Tabletten, dürfen gemörsert werden. Frage am besten Deinen Tierarzt, ob dies eine Möglichkeit ist. Wenn ja, kannst Du die pulverisierte Tablette nun zum Beispiel in Nassfutter mischen, in Joghurt geben oder anderswo hineinmogeln. Mehr dazu unter dem nächsten Abschnitt.
Hier besteht die Gefahr, dass der Hund die Mixtur, aufgrund des Geruchs oder des Geschmacks nicht mehr annimmt. Aber Probieren geht bekanntlich über Studieren.

Medikamentverabreichung in Pulverform

Pulver ist nichts anderes als ein fein zermahlener Arzneimittelstoff. Möglichkeiten dieses dem Hund zu verabreichen sind folgende:

So löst du das Pulver für Deinen Hund auf

Du kannst das Pulver mit dem Trinkwasser Deines Lieblings vermischen und ihm dann vorsetzen. Hier solltest Du aber nur eine geringe Menge an Wasser verwenden, um sicher zu gehen, dass der Hund die Dosis auch wirklich aufnimmt und nicht all zu viel davon daneben schlabbert.
Die Eingabe mit einer Einwegspritze ist eine andere Möglichkeit. Dafür vermischt Du das Pulver einfach mit ein paar Milliliter Wasser, die Spritze (ohne Aufsatz!) aufziehen und Deinem Hund verabreichen. Hierzu ziehst Du am besten eine Lefze zur Seite und entleerst die Spritze dann in den Trichter, der sich dadurch bildet. So muss der Hund nicht einmal sein Maul öffnen.

So mischt Du die Medikamente Deinem Hund unter sein Futter

Zum Vermischen eignet sich Nassfutter, Joghurt oder andere geeignete Nahrung. Du weißt am besten, was Dein treuer Begleiter am liebsten hat!
Meist haben die Pulver einen für den Hund annehmbaren Geschmack, sodass die Verabreichung des Medikamentes nicht all zu schwer fällt.

Memedikamente in Form von Säften für Deinen Hund

Medizin in flüssigem Zustand, ist entweder ein etwas zähflüssiger Saft oder aber auch Tropfen.
Zum Dosieren wird einem meistens eine Einwegspritze, ein Messbecher oder ähnliches mitgegeben.
Das  heißt, auch hier kann das Medikament einfach via Einwegspritze, wie wir bereits erläutert haben, verabreicht oder mit Leckereien für den Hund vermischt werden.

Augenpräparate für den Hund – So erleichterst Du es euch beiden

Zwar kein Medikament, das oral verabreicht wird, aber der Vollständigkeit halber und weil auch dies oft zur Tortur wird, werde ich Dir nun erklären, wie Du dem Hund am einfachsten Medikamente, wie Salben oder Tropfen in die empfindliche Augenpartie eingibst.
Wasche Dir zuerst Deine Hände. Dies ist wichtig, damit kein Schmutz oder Bakterien in das Auge Deines Hundes gelangen. Als nächstes, setzt oder stellst Du den Hund so vor Dich, dass er sich nicht so leicht vor Dir zurückziehen kann, vielleicht vor eine Wand oder ähnliches.
Hat Dein Liebling Augenausfluss, entferne diesen, bevor das Präparat verabreicht wird.
Ziehe dann mit einer Hand das Augenlid sanft nach unten, sodass sich eine Art Tasche bildet. Positioniere die andere Hand mit dem Medikament auf den Kopfrücken des Hundes und gebe die Tropfen oder die Salbe nun von oben in die Bindehauttasche ein. Versuche dabei, das Auge mit der Spitze der Tube nicht zu berühren.
Der Arzneistoff verteilt sich von ganz allein. Achte nun darauf, dass sich Dein Hund nicht sofort die Augen reibt.

Ohrenpräparate – Mit diesem Tipp erleichterst Du Dir die Prozedur

Ohrentropfen lassen sich am einfachsten verabreichen, wenn der Hund dabei ein Halsband trägt. Fasse hierzu den Hund mit der einen Hand am Halsband und gleichzeitig am Ohr. So hast Du ihn gut unter Kontrolle. Führe dann die Ohrentropfen mit der anderen Hand in den Ohrkanal ein und gebe die vom Tierarzt vorgeschriebene Menge ein. Da Ohrentropfen relativ flüssig sind, fließen sie den Gehörgang entlang und verteilen sich überall wo es nötig ist.

Wenn gar nichts mehr geht

Falls Du wirklich große Schwierigkeiten dabei hast, Deinem Hund die verordneten Medikamente zu verabreichen, bitte einen Bekannten Dir zu helfen. Manchmal hilft eine bessere Fixierung des Hundes, oder aber auch, das Gefühl nicht auf sich allein gestellt zu sein.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Tierarzt zu bitten, die genaue Vorgehensweise aufzuzeigen. Stellt selbst der Tierarzt fest, dass der Patient zu der schwierigeren Sorte gehört, kann auch eventuell auf eine andere Form der Medikamentierung umgestiegen werden (Injektion, Infusion, o.ä.).

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