Eine Infektion mit Wundstarrkrampf ist nicht nur fĂŒr Menschen eine groĂe Gefahr, sondern kann auch die Gesundheit des Vierbeiners bedreohen: Zwar erfolgt die Infektion bei Hunden verhĂ€ltnismĂ€Ăig selten, ist aber dennoch ein ernstzunehmendes Risiko. Die Ăbertragung des Erregers erfolgt dabei ebenso wie beim Menschen auch â jede offene Wunde, die sich der Hund zuzieht, kann bei einer Verschmutzung mit FĂ€kalien, Erde oder anderem Dreck potenziell in eine Tetanus-Erkrankung mĂŒnden. Auslöser fĂŒr die schwere Infektion ist das Clostridium tetani-Bakterium, das ĂŒber den Weg durch RĂŒckenmark und Gehirn schlieĂlich die Nervenzellen des betroffenen Vierbeiners angreift.
Woran du Tetanus beim Hund erkennst : Die Symptome
Die Symptome der Infektion zeigen sich ĂŒblicherweise neun Tage nach der Ăbertragung der Erreger. Die Anzeichen eines Wundstarrkrampfs erinnern an eine Vergiftung und können, abhĂ€ngig vom Schweregrad der Krankheit, unterschiedlich ausarten. In erster Linie erweisen sich erkrankte Hunde als ausgesprochen gerĂ€uschempfindlich und unruhig. Die tierischen Patienten erscheinen zudem verwirrt und abgeschlagen. Es kann auĂerdem sein, dass ihre HinterlĂ€ufe sich versteifen, woraufhin der Gang der Hunde unkoordiniert und gestelzt wird. Selbst wenn sie stillstehen, ist ihre Haltung verkrampft, was sogar so weit gehen kann, dass ihre komplette Mimik zu einer bizarren Maske wird, und die Tiere an regelmĂ€Ăigen Zuckungen zu leiden beginnen. Weiterhin löst eine Tetanus-Infektion bei den Tieren auch heftige Schluckbeschwerden aus, die dazu fĂŒhren, dass sie ihre Mahlzeiten bestĂ€ndig wieder hervorwĂŒrgen und in akute Erstickungsgefahr geraten. Gelingt es den Bakterien auf die Atemmuskulatur ĂŒberzugreifen, wird es zu Atembeschwerden kommen, die in einem tödlichen Atemstillstand enden können. Ein unbehandelter Wundstarrkrampf fĂŒhrt nicht selten zum Exitus; betroffene Tiere sollten beim ersten Verdacht auf Tetanus unmittelbar einem VeterinĂ€r vorgestellt werden. Um dieser schwerwiegenden Infektion vorzubeugen, ist es wichtig, Wunden des Tieres umgehend und hygienisch zu versorgen und bei Verdachtsmomenten rasch zu handeln. Wer dennoch Bedenken wegen der Infektionsgefahr hat, kann seinen Vierbeiner auch gegen Tetanus impfen lassen.
Nur eine Option: Die Tetanus-Impfung fĂŒr den Hund
Eine Tetanus-Impfung ist nicht verpflichtend, sondern gehört zu den sogenannten Non-Core-Impfungen. Da sich Hunde nur Ă€uĂerst selten mit Tetanus infizieren, gab es lange Zeit kein spezielles Impfserum fĂŒr die Tiere, sondern es wurde zumeist das benutzt, das auch Pferde und andere Nutztiere erhalten. Eine Impfung gegen Wundstarrkrampf ist aufgrund der daraus eventuell resultierenden Nebenwirkungen nur eingeschrĂ€nkt zu empfehlen. Sind Sie mit Ihrem Hund hĂ€ufig in unwegsamem GelĂ€nde unterwegs, das eine erhöhte Verletzungsgefahr fĂŒr das Tier birgt, ist die Impfung durchaus eine gute Möglichkeit, um vorzubeugen. Bei Arbeitshunden und Jagdhunden sollte die Impfung also in jedem Fall in ErwĂ€gung gezogen werden, wobei der Tierarzt zunĂ€chst eine ausfĂŒhrliche Beratung vornehmen sollte und die Halter auch ĂŒber etwaige Risiken aufklĂ€rt.
Keine Prophylaxe ohne Not: Die Nebenwirkungen der Tetanus-Impfung beim Hund
Wie jede andere Impfung auch, kann die Tetanus-Impfung eine allergische Reaktion beim Hund auslösen, die mit Fieber, Hautirritationen, MĂŒdigkeit oder Verdauungsbeschwerden einhergeht. Des Weiteren enthalten viele Impfungen Zusatzstoffe, die dem Organismus der Tiere eher schaden als zu helfen, wie beispielsweise Thiomersal, eine extrem giftige Quecksilberverbindung, die das tierische Nervensystem nachhaltig schĂ€digen kann. Auch Aluminiumhydroxid, ein Nervengift, das rund um die Einstichstelle GewebeverĂ€nderungen auslösen kann. Andere bedenkliche Inhaltsstoffe von Impfseren sind Antibiotika, Fremdproteine, Formaldehyd und Ăladjuvantien, die im Tierversuch gravierende Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Lupus erythematodes oder Rheuma zur Folge hatten. Da Hunde im Gegensatz zum Menschen nicht anfĂ€llig fĂŒr einen Wundstarrkrampf sind, sollte man daher nur zur Tetanus-Impfung bzw. auch den anderen Wahlimpfungen tendieren, wenn es unbedingt nötig ist, wenn der Hund durch seine tĂ€glichen Aufgaben hĂ€ufiger zu Verletzungen neigt.
Exkurs: Non-Core-Impfungen â eine Ăbersicht
Neben der Tetanus-Impfung, gibt es noch weitere Wahlimpfungen, die lediglich dann sinnvoll sind, wenn der Vierbeiner in erhöhtem Maà vom Infektionsrisiko bedroht ist. Zu diesen Impfungen zÀhlen jene gegen folgende Krankheiten:
- Babesiose oder Hundemalaria: Wirkdauer sechs Monate
- Borreliose: Wirkdauer vier bis sechs Monate (gegen Borrelia afzelii und Borrelia garinii) bis ein Jahr (gegen Borrelia burgdorferi senso stricto)
- Canines Herpes-Virus
- Coronavirus
- Leishmaniose: Wirkdauer ein Jahr
- Pilzerkrankungen wie Dermatophytose, Mikrosporie oder Trichophytie: Wirkdauer zwischen neun Monaten und einem Jahr
- Zwingerhusten: Wirkdauer ein Jahr
Wie Tetanus beim Hund diagnostiziert wird
Wenn, entgegen aller VorsichtsmaĂnahmen eines der zuvor beschriebenen Symptome von Wundstarrkrampf am Hund bemerkt wird, sollte unverzĂŒglich ein VeterinĂ€r oder die nĂ€chste Tierklinik aufsucht werden, denn Tetanus kann nur aufgrund eines klinischen Befundes diagnostiziert werden, da man bei nicht eindeutigen Anzeichen, zunĂ€chst eine Vergiftung mit Ă€hnlichen Begleiterscheinungen ausschlieĂen muss.
Keinesfalls abwarten: Die Ăberlebenschance eines Hundes bei Tetanus
Ist der Wundstarrkrampf ausgebrochen, zĂ€hlt jede Sekunde, denn SchĂ€den an Muskulatur und Nervensystem können fĂŒr den Hund eine lebenslange Behinderung und die Krampfattacken sogar den sicheren Tod bedeuten. Je frĂŒher das Tier also in professionelle Behandlung bzw. Obhut kommt, desto höher ist seine Ăberlebenschance.
Ein medizinischer HĂ€rtefall: Die Tetanus-Therapie beim Hund
Wird er frĂŒhzeitig erkannt, ist Wundstarrkrampf gut behandelbar. Die Therapie besteht in erster Linie aus der Verordnung völliger Ruhe und der Vermeidung von hellem Licht, um das Krampfen des Hundes weitestgehend zu vermeiden. ZusĂ€tzlich verabreicht der Tierarzt ein hochdosiertes Serum, das der passiven Immunisierung dienen soll und gibt dem Tier auĂerdem ein spezifisches Antibiotikum, dass die weitere Ausbreitung des Giftstoffes in der Wunde unterbinden soll. Um den Hund von den quĂ€lenden Symptomen zu befreien, verschreibt der VeterinĂ€r darĂŒber hinaus Beruhigungsmittel und Muskelrelaxantien. Meistens dauert diese intensivmedizinische Versorgung mehrere Wochen, da sich der Behandlungsplan aus der Schwere der jeweiligen Symptomatik ergibt und daher stets unterschiedlich ausfĂ€llt.
Viel Ruhe: Was Du fĂŒr eine gelungene Heilung des Hundes beachten solltest
Der Hund sollte wĂ€hrend der Rekonvaleszenzphase bestmöglich geschont werden, dann ist er, wenn keine gröĂeren SchĂ€den durch die Infektion entstanden sind, binnen vier bis sechs Wochen wieder auf den Beinen. In der Regel bedeutet das, dass der Hund in einem abgedunkelten Zimmer viel Ruhe bekommen sollte und unter regelmĂ€Ăiger Ă€rztlicher Beobachtung steht. Ein fortgeschrittenes Stadium der Infektion bedeutet möglicherweise sogar einen lĂ€ngeren stationĂ€ren Aufenthalt fĂŒr das Tier.